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Welche Organsysteme gibt es im menschlichen Körper und wie können wir im Yoga auf diese eingehen?

Olga Kuhn

Aktualisiert: 3. Aug. 2024


Im menschlichen Körper gibt es folgende zehn Organsysteme:

  1. Herz-Kreislauf-System

  2. Atmungssystem

  3. Verdauungssystem

  4. Urogenitalsystem (Harnsystem, Geschlechtssystem)

  5. Nervensystem

  6. Stütz- und Bewegungssystem (Skelett, Muskulatur, Bänder)

  7. Haut

  8. Lymphsystem

  9. Hormonsystem

  10. Immunsystem

Im Folgenden möchte ich die zehn Organsysteme im menschlichen Körper kurz erläutern und die Ansatzpunkte im Yoga nennen, die auf das jeweilige Körpersystem einwirken können.


1. Herz-Kreislauf-System

Das Herz-Kreislauf-System besteht aus den Blutgefäßen und dem Herzen als pumpendem Muskel, wodurch das Blut durch den Körper transportiert wird und das Körpergewebe beziehungsweise aller Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Der menschliche Kreislauf besteht aus zwei großen hintereinander geschalteten Abschnitten, dem Körperkreislauf, der sogenannte große Kreislauf, und dem Lungenkreislauf, der sogenannte kleine Kreislauf. Das Herz besteht aus einer linken Herzhälfte mit Vorhof und Kammer, von wo aus das Blut über so genannte Arterien vom Herzen weg in den Körper geführt wird. Über sogenannte Venen strömt das verbrauchte Blut dann wieder zur rechten Herzhälfte zurück, die auch aus Vorhof und Kammer besteht. Von der rechten Herzhälfte wird das Blut durch die Lunge transportiert, gelangt dann wieder zur linken Herzhälfte und alles beginnt von vorne. Ein gesundes Herz schlägt ganz regelmäßig mit einer bestimmten Schlagfrequenz pro Minute, was man als auch Pulsschlag bezeichnet. Der Druck, mit dem das Herz bei jedem Schlag eine Herzfüllung Blut in die Gefäße auswirft, wird als Blutdruck bezeichnet und zum Beispiel am Oberarm oder am Handgelenk gemessen.


Ansatzpunkte im Yoga für das Herz-Kreislauf-System: Fast alle Yoga-Übungen im Allgemeinen steigern die Blutzirkulation und Konzentration, da sie auf der Formel „Strecken-Entspannen-Tiefenatmung“ beruhen. Durch langsame, kontrollierte Bewegungen, richtige Atmung und Entspannung wird das Herz nicht belastet, sondern gestärkt. Das kräftige Herz pumpt mehr Blut und verbessert die Durchblutung und Sauerstoffzufuhr im ganzen Körper.

Jede tiefe Einatmung im Rahmen richtig ausgeführter Pranayama-Atemübungen, z.B. Anuloma Viloma (Wechselatmung), schafft einen Unterdruck im Brustkorb, wodurch das Blut vor allem aus den fußwärts gelegenen Körperabschnitten in Richtung rechte Herzhälfte gesogen wird. Dies unterstützt jedes Mal den Blutkreislauf.

Zusätzlich kann man sagen, dass regelmäßiges Yoga harmonisierend auf emotionaler Ebene wirkt. Vor allem werden negative Emotionen wie Wut, Ungeduld und Hass durch Yoga reduziert, welche mit Herzinfarkten in Verbindung stehen.

Folgende Asanas sind beispielsweise besonders gut für das Herz-Kreislaufsystem im Allgemeinen:

  • Sethu Bandasana (die Brücke), bei jeder Einatmung öffenen sich die Herz-Kranzgefäße.

  • Shavasanna (Entspannungslage), wirkt Herz entlastend und Blutdruck senkend.

  • Shirshasana (Kopfstand), trainiert den Herzmuskel passiv, da er durch diese Umkehrstellung die Aufgabe hat, wieder nach oben Richtung Beine zu pumpen, ist also ein gutes Training für ein gesundes Herz, für Herzkranke nicht geeignet.

  • Matsyasana (Fisch), der Brustkorb wird maximal geweitet, so dass viel Platz für Herz und Lunge entsteht, was befreiend und Stressmildernd auf den Kreislauf wirkt.

Meditation für das Anahata-Chakra (Herzchakra), da das Herz das Zentrum des Herz-Kreislauf-Systems darstellt.


2. Atmungssystem

Das Atmungssystem bringt Luft in die Lunge, wo Sauerstoff gegen Kohlendioxid und andere gasförmige Abfallprodukte ausgetauscht werden. Diese werden dann beim Ausatemvorgang aus dem Körper ausgeschieden. Der Austausch der Atemgase zwischen Blut und Umgebung wird äußere Atmung genannt, die innere Atmung bezeichnet den Energiegewinn durch „Verbrennung“ von Nährstoffen in den Zellen. Jeder Mensch besitzt zwei Lungenhälften, wobei die rechte Lunge aus drei Lungenlappen und die linke Lunge aus zwei Lungenlappen besteht, da hier ja auch das Herz Platz braucht. Die Lungenlappen gehen in ein verästeltes System von Bronchien über, die sich schließlich zu einer einzige Luftröhre vereinigen.


Ansatzpunkte im Yoga für das Atmungssystem:

Für das Atmungssystem sind vor allem alle Pranayama-Übungen hervorragend geeignet. Werden die verschiedenen Übungen des Pranayama regelmäßig praktiziert, wird das Lungenvolumen bzw. Vitalkapazität vergrößert und der Atem immer länger und feiner. Durch langsame Pranayama-Atmung entsteht auch ein verringerter Sauerstoffbedarf im Körper.

Selbst Astmatiker können durch Pranayama Ihre Lungenleistung verbessern und durch eine ruhige Atemtechnik lernen, die Ausatmung durch die verkrampften Bronchien bewusst zu steuern.

Folgende Yoga-Asanas sind beispielsweise besonders gut für das Atemsystem im Allgemeinen:

  • Sahaj Ustrasana (gestütztes Kamel), entspannt die Atemmuskeln.

  • Ardha Matsyendrasana Vakrasana (Drehsitz), öffnet den Brustkorb.

  • Surya Namaskar (Sonnengruß), ruhig und langsam durchgeführte Bewegungen beruhigen auch den Atemfluss.

3. Verdauungssystem

Der Mensch nimmt Nahrung auf, verdaut und absorbiert sie. Er optimiert die Nutzung der Nährstoffe für den Körper und scheidet Abfallprodukte aus. Verdauung ist die Gesamtheit der Vorgänge, durch die der Körper aus der Nahrung Energieträger gewinnt. Es umfasst, in Form der mechanischen Verdauung, die Zerkleinerung größerer Nahrungstücke und, in Form der chemischen Verdauung, die Zerlegung der Nahrungspartikel durch Verdauungsenzyme in ihre einzelnen Bestandteile (Aminosäuren, Fette, Zucker). Die Resorption ist die Aufnahme der gewonnenen Nahrungsbestandteile in den Organismus. Der Verdauungstrakt bildet ein durchgehendes „Rohr“, das mit dem Mund beginnt und mit dem After (Anus) endet. Dazwischen befinden sich die Speiseröhre, der Magen, der Zwöffingerdarm sowie der Dünn- und Dickdarm. Dazu gehören aber auch die Leber mit der Galle und die Bauchspeicheldrüse sowie die Speicheldrüsen im Mundbereich.


Ansatzpunkte im Yoga für das Verdauungssytem:

Folgende Pranayamas haben Einfluss auf das Verdauungsystem und helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen:

  • Kapalabhati (Schnellatmung)

  • Bhastrika (Blasebalg Atmung)

Folgende Yoga-Asanas sind beispielsweise besonders gut für das Verdauungssystem im Allgemeinen:

  • Mayurasana (der Pfau), fördert die Verdauung und beseitigt die Auswirkungen einer ungesunden Ernährung. Außerdem erhöht Mayurasana den Druck innerhalb der Organe des Unterbauchs, was wiederum Vergrößerungen von Leber und Milz entgegenwirkt. Die Übung stärkt den Darm und beseitigt Verdauungsprobleme.

  • Ardha Matsyendrasana (Drehsitz), regt die Bauchspeicheldrüse an und stimuliert Leber, Milz, Nieren und den Magen ebenso wie den auf- und absteigenden Dickdarm. Auf diese Weise verbessert die Yogaübung den Stuhlgang und befreit von Verstopfungsbeschwerden.

  • Chakki Chalanasana (Mahlen), löst Energieblockaden im Bauchraum.

Alle Meditationsübungen für das Solarplexus Chakra haben positive Auswirkungen auf das Verdauungssystem. Vor allem bei Menschen mit dem Reizdarmsyndrom kann Meditation deutliche Besserung erreichen.


4. Urogenitalsystem (Harnsystem, Geschlechtssystem)

Das Urogenitalsystem umfasst das Harnsystem mit den ableitenden Harnwegen und die Geschlechtsorgane. Das Harnsystem eliminiert die löslichen Abfallprodukte aus dem Körper, erfüllt wichtige Funktionen beim Säuren-Basen-Haushalt sowie für das Wasser- und Elektrolytgleichgewicht des Körpers. Die Geschlechtsorgane ermöglichen die Fortpflanzung. Zu den Harnorganen gehören: Niere, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre.

Zum Geschlechtssystem gehören bei Frauen Eierstöcke, Gebärmutter und Scheide, bei Männern Hoden, Penis, Prostata.


Ansatzpunkte im Yoga für das Urogenitalsystem:

Eine beruhigende Yoga-Stellung für das Urogenitalsystem im allgemeinen ist zum Beispiel Janu Sirsasana (Kopf-Knie-Haltung).

Für die weiblichen Geschlechtsorgane vor allem bei Menstruationsbeschwerden können folgende Übungen angewendet werden: Matsyasana (Fisch), Shavasana (Entspannungslage), Pashimothanasana (Vorwärtsbeuge), Purvotthasana (schiefe Ebene), Makrasana (Bauchentspannungslage).

Zur Steigerung der sexuellen Energie besonders auch beim Mann sind folgende Übungen geeignet: Sarvangasana (Schulterstand), Shirshasana (Kopfstand), Bhujangasana (Kobra), Shalabhasana (Heuschrecke).

Um die Nieren gesund zu halten kommen folgende Übungen in Frage: Salamba Bhujangasana (die Sphinx), Ardha Matsyendrasana (der Drehsitz), Paschimottanasana (Vorwärtsbeuge im Sitzen).


5. Nervensystem

Das Nervensystem besteht aus der Gesamtheit der Nervengewebe des Menschen. Auch die Sinnesorgane gehören dazu. Das Nervensystem dient der Erfassung, Auswertung, Speicherung und Aussendung von Informationen. In Zusammenarbeit mit dem Hormonsystem werden dadurch Leistungen aller Organsysteme geregelt und der Gesamtorganismus den wechselnden Anforderungen der Außenwelt angepasst. Das Nervensystem besteht aus dem Gehirn, dem Rückenmark, dem Netz an Nervenbahnen, das den gesamten Körper durchzieht, wobei dieses in ein somatisches Nervensystem und ein vegetatives Nervensystem eingeteilt wird. Das somatische Nervensystem ist für die Wahrnehmung äußerer Reize und die Ausführung bewusster Bewegungen z.B. der Muskeln zuständig. Das vegetative Nervensystem dient der Steuerung von Tätigkeiten und Körperfunktionen außerhalb des Bewusstseins. Das vegetative Nervensystem besteht aus Sympathikus und Parasympathikus. Das sympathische Nervensystem bewirkt, dass der Blutdruck steigt, die Atemfrequenz sich beschleunigt, die Darmaktivität steigt und Stresshormone den Körper überschwemmen. Bei übermäßiger Stimulation dieses Systems können gesundheitliche Folgen wie Migräne, Geschwüre oder Herzerkrankungen zur Folge haben. Das parasympathische Nervensystem ist dem entgegengesetzt und senkt den Blutdruck und verlangsamt den Atem.


Ansatzpunkte im Yoga für das Nervensystem:

Savasana ist beispielsweise eine Asana, die wenn sie bewusst ausgeführt wird, positive Wirkung auf das vegetative Nervensystem hat. Die Übung löst Verspannungen im Körper und Geist, beruhigt und vertieft den Atem, hilft den Herzschlag bei Bluthochdruck zu regulieren, erhöht das Selbstbewusstsein, gibt dem Körper Energie und verstärkt die Konzentrationsfähigkeit.

Auch Mantra-Singen soll nachweisliche Effekte auf das Nervensystem haben. Die Lieder deaktivieren die Areale im Gehirn, die für Angst und Stress zuständig sind, und aktivieren gleichzeitig das Belohnungssystem. Beim Singen werden jede Menge neuer Nervenzellen gebildet.

Am schlimmsten für das gesamte Nervensystems ist anhaltender Stress. Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin schädigen Gehirnzellen. Hier helfen Entspannungstechniken wie die yogische Tiefenentspannung und auch Meditationstechniken, denn sie bauen Stresshormone sehr schnell ab.


6. Stütz- und Bewegungssystem (Skelett, Muskulatur, Bänder)

Das Bewegungssystem besteht aus dem Skelettsystem und dem Muskelsystem. Das Skelett bildet das Stützsystem des Körpers, schützt die inneren Organe, produziert Blutkörperchen und speichert Mineralien insbesondere Kalzium. Die Gelenke ermöglichen die Beweglichkeit des Körpers. Die Muskulatur kann sich zusammenziehen und ermöglicht dadurch die Bewegungen des Körpers. Ohne Muskulatur wäre der Mensch völlig unbeweglich. Für die Fortbewegung, den Herzschlag, den Transport des Nahrungsbreis durch den Verdauungstrakt und andere lebenswichtige Funktionen sorgen die kontraktilen Fasern der Muskulatur.


Ansatzpunkte im Yoga für das Stütz- und Bewegungssystem:

Da so gut wie alle Asanas in irgendeiner Weise Muskeln und Bänder betätigen und/oder dehnen und auch Gelenke mobilisieren, können eigentlich fast alle dieser Übungen positiv auf irgendwelche Teile des Stütz- und Bewegungssystem wirken.


7. Haut

Die Haut schützt den Organismus vor dem Eindringen von Krankheitserregern und festen Fremdsubstanzen, außerdem vor mechanischen Verletzungen, aber auch vor Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Proteinverlusten bei schweren Verbrennungen. Besiedelt wird sie von Bakterien und Pilzen. Die einzelnen Bestandteile der Haut erfüllen spezialisierte Funktionen. Haare schützen vor Wärmeverlust, Sonnenstrahlen und Nässe. Die Hornschicht schützt vor Verletzungen und Austrocknung. Das Fettgewebe in der Unterhaut schützt vor Druck und Unterkühlung. Und die Keimschicht ist für das Nachbilden von Hautzellen verantwortlich.


Ansatzpunkte im Yoga für die Haut:

Der Körper reagiert stets dann über die Haut, wenn seine Ausleitungsorgane insbesondere Nieren oder Darm überfordert sind. Stoffwechselrückstände, die sich im Körper eingelagert haben und über die normalen Ausleitungsorgane wie Nieren und Darm nicht mehr entsorgt werden können, werden über die Haut ausgeschieden. Deshalb wirken alle oben unter Punkt 3. und 4. genannten Übungen für die Ausscheidungsorgane bzw. das Verdauungssystem auch harmonisierend für die Haut.

Auch die Psyche hat Auswirkungen auf das Hautbild. Stress, Depression und andere Probleme, lassen sich häufig auch am Zustand der Haut ablesen. Deshalb sind alle Übungen, die oben unter Punkt 5 für das Nervensystem genannt sind auch hilfreich für eine bessere Haut.

Auch das Ayurveda bietet Ansatzpunkte für ein positives Einwirken auf die Haut. Sind das Vata, Pitta und/oder Kapha Dosha aus dem Gleichgewicht, kann die Haut entweder zu trocken (Vata), zu entzündet (Pitta) oder zu ölig (Kapha) sein. Durch Asanas, die das jeweilige Dosha harmonisieren, kann man der Haut helfen.


8. Lymphsystem

Das Lymphsystem ist ein Flüssigkeitssystem, das die Lymphflüssigkeit aus dem gesamten Körper transportiert. Es besteht aus der Gesamtheit aller Lymphbahnen sowie den lymphatischen Organen Milz, Thymus, Lymphknoten, dem lymphatischen Gewebe des Darms und dem lymphatischen Rachenring mit Rachen, Zunge und Gaumenmandeln. Das Lymphgefäßsystem hat einerseits eine Funktion im Abwehrsystem, also Immunsystem, anderseits aber auch eine Bedeutung beim Flüssigkeitstransport und steht in enger Beziehung zum Blutkreislauf. Störungen im Lymphtransport führen zum Beispiel zu stark geschwollenen Beinen, manchmal einseitig, manchmal auf beiden Seiten.


Ansatzpunkte im Yoga für das Lymphsystem:

Besonders Flexibilitätsasanas sind wichtig, um den Lymphfluss zu harmonisieren. Wenn der Lymphfluss in einem bestimmten Bereich des Körpers gestaut ist, dann sind Asanas wichtig, die diesen Bereich dehnen und öffnen.

Lymphe bewegen sich durch muskuläre Kontraktionen. Körperliche Bewegung, wie Yoga, ist deshalb der Schlüssel für den Lymphfluss. Die Bewegung der Lymphe wird auch durch die Schwerkraft beeinträchtigt, so dass jedes Mal, wenn der Kopf unter dem Herzen ist, zum Beispiel in Uttanasana (stehende Vorwärtsbeuge) und Salamba Sarvangasana (Nackenstand), bewegt sich der Lymphfluss in die Atmungsorgane, wo Keime oft in den Körper dringen. Wenn Sie zu einer aufrechten Position zurückkehren, entleert die Schwerkraft die Lymphe und sendet sie durch Ihre Lymphknoten zur Reinigung.

Auch die Kriyas sind sehr gut, um den Körper zu entschlacken und von Giftstoffen zu befreien z.B. Trataka, Kapalabhati und Nauli.


9. Hormonsystem

Das Hormonsystem ist für die Kontrolle und Integration vieler wichtiger Aktivitäten des Organismus wie Körperwachstum und Reaktion des Körpers auf den Ablauf des Verdauungsvorgangs verantwortlich. Außerdem auch für die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale und schließlich auch für die Fortpflanzung. Unser Hormonsystem oder endokrines System wacht also über die biologischen Abläufe und die chemische Zusammensetzung des inneren Milieus. Es bildet neben dem Nervensystem das zweite wichtige körpereigene Steuer- und Kommunikationssystem. Die Boten des Hormonsystems, die Hormone, sind besondere chemische Substanzen, die die zellulären Stoffwechselvorgänge regulieren.

Hormone unterstützen den Körper bei Belastungssituationen wie Infektionen, Trauma, Stress, Durst, Hunger, Blutungen und Temperaturextremen, fördern Wachstum und Entwicklung und steuern die Reproduktionsvorgänge wie Eizell- und Spermienbildung, Befruchtung, Versorgung des Kindes im Mutterleib, Geburt sowie Ernährung des Neugeborenen. Die bekanntesten Hormonorgane sind zum Beispiel Schilddrüse, Hypophyse, Bauchspeicheldrüse, Eierstöcke, Nebennieren und Hoden.


Ansatzpunkte im Yoga für das Hormonsystem:

Dinah Rodrigues hat vor allem für das weibliche Hormonsystem das Hormonyoga entwickelt. Die Aktivierungsatmung ist das Herzstück des Hormonyoga. Die aus dem Kundalini Yoga kommende Aktivierungsatmung ist eine Atemtechnik, mit der die Verbindung zwischen Energiekörper und physischem Körper hergestellt wird. Gleichzeitig ist die Aktivierungsatmung eine Konzentrationsübung und eine Übung zur Geistkontrolle. Diese Atemtechnik wird in Verbindung mit Asanas ausgeführt und sorgt so dafür, dass die Wirkung der Hormonyogaübungen auf das Drüsensystem intensiviert wird.


10. Immunsystem

Das Immunsystem schützt den Menschen vor Infektionen und leitet Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung ein. Das Immunsystem hat eine große Bedeutung für die körperliche Unversehrtheit von Lebewesen. Wenn schädliche Mikroorganismen in den Körper eindringen, kann dies zu Funktionsstörungen und Krankheiten führen. Typische Krankheitserreger sind Bakterien, Viren und Pilze beziehungsweise Parasiten. Das Immunsystem hat die Aufgabe, diese zu bekämpfen oder fern zu halten.


Ansatzpunkte im Yoga für das Immunsystem:

Bewegung im Allgemeinen unterstützt das Immunsystem. Vor allem durch Drehhaltungen im Yoga werden das Immunsystem und die Verdauungsorgane aktiviert. Zudem wird durch die Schlussentspannung der Parasympathikus im vegetativen Nervensystem aktiviert.

Für mich ist für das Immunsystem nicht nur ein fitter, gesunder Körper ausschlaggebend, sondern der Mensch muss auch mental und spirituell „fit“ sein. Yoga bietet eine große Palette von Übungen und philosophischen Hintergründen, die nicht nur den Körper sondern auch Psyche, Geist und Spiritualität entwickelt und stärkt. Nur so kann ein Mensch gegen fremde Einflüsse (egal ob Bakterien, Viren oder negative Gedanken) immun werden.

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