top of page

Wie können Überlastungen auf körperlicher und mentaler Ebene vermieden werden und was kann Yoga zur Prävention beitragen?


Burnout und Yoga, Erschöpfung und Yoga, Yoga und Überlastung

Überlastung ist eine Folge verstärkter Belastung bei gleichzeitig zu geringer Erholung. Dies kann den ganzen Körper oder auch nur einen Teil betreffen. Auch im mentalen Bereich oder in der Psyche kann es zu Überlastung kommen, zum Beispiel im Sinne von geistiger Erschöpfung bei fehlender Ruhezeit.

Die Überlastung oder auch Überforderung entsteht also durch eine Belastung über ein akzeptables Maß hinaus. Überschreiten wir unsere körperlichen und/oder geistigen Grenzen kommt es zur Erschöpfung. Diese kann anfangs nur leicht sein, man erholt sich bei kurzen Pausen schnell wieder. Im höchsten Grad kann es aber zu einer völligen Erschöpfung kommen, die sich fast wie eine körperliche oder geistige Lähmung anfühlt.

Die Ursachen für Überlastungen sind im Detail und individuell oft sehr verschieden. In aller Regel passiert diese nach einer Zeit übermäßiger Arbeit bei fehlendem Energie-Ausgleich. Besonders wenn die berufliche Tätigkeit keine positive Bestätigung im Inneren und im Äusseren erfährt, stellt sich schnell eine negative Energiebilanz ein. Aber auch der sogenannte Freizeitstress kann Ursache sein,, zum Beispiel zu viele Hobbies, zu extensiver Sport, zu viele Termine, zu viel Zeit am Handy oder in sozialen Medien.

Woran macht sich Überlastungen deutlich? Diese kann sich vielleicht nur durch Konzentrationsschwäche zeigen, ganz schnell aber auch durch erhöhten Blutdruck, Zittern, Übelkeit, Schmerzen, Magensymptome, Muskelkrämpfe, Schlafstörungen bis zur völligen Schlaflosigkeit, mangelnden Antrieb, Lustlosigkeit, Druck im Kopf und Nacken, depressive Stimmung und psychosomatische Beschwerden verschiedenster innerer Organe (Herzstiche, Seufzeratmung, Reizmagen und Reizdarm mit Stuhlproblemen). Heutzutage bezeichnet man das Endstadium der Überlastung und Erschöpfung als Ausgebranntseins oder als Burn-out.

Jede Überanstrengung kann mit einem Zusammenbruch des vegetativen Nervensystems einhergehen. Nachlassende Spannung in den Gefäßwänden ist eine der Folgen. Eine Überlastung des Körpers und insbesondere der Muskeln führt immer zu einer Übersäuerung. Übermäßige Muskelanspannung ohne Erschlaffung der Muskulatur erzeugt Säure im Körper. Betroffene spüren als Warnzeichen Schmerzen in den Gelenken und Muskeln.


Vorbeugung

Am besten beugt man Überlastungen auf körperlicher und mentaler Ebene vor, indem man in seinem Leben schon in guten und gesunden Zeiten für das richtige Verhältnis zwischen Belastung und Erholung sorgt, also ausreichend Ruhezeiten einplant. Dazu gehört aber auch ausreichend Schlaf, sattwige Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige Bewegung insbesondere Asanas Praxis, Versorgung des Körpers mit viel Sauerstoff durch Pranayama. So wird der Energiefluss im Körper auf gesunde Weise angeregt und Blockaden können gar nicht erst entstehen. Durch diese gesunde Lebensweise können auch nicht vermeidbare Belastungsphasen besser abgefedert werden. 


Behandlung

Erste Anzeichen einer mentalen und körperlichen Erschöpfung sind frühzeitig wahrzunehmen. Im akuten Zustand der Erschöpfung sind Schlaf, Flüssigkeit, Nahrung, Ruhe und Raum für Erholung die beste Therapie. 

Die wirksamste Behandlung ist entsprechend der Vorlaufzeit der Erkrankung kurz oder lang. Eine langfristige Überarbeitung im Arbeitsleben muss auch langfristig therapiert werden. 

Am besten Yoga in den Alltag integrieren, wie z.B.:

  1. Gleich nach dem Aufstehen 10 Minuten Yoga, angefangen mit Savasana und anschließend 6 – 10 Surya Namaskara (Sonnengruß).

  2. Im Laufe des Tages, wenn die Konzentration nachlässt und der Kopf zu platzen droht, dann sich zurückziehen, in einen gekreuzten Sitz gehen und die Augen schließen. Dabei die Aufmerksamkeit auf das Ajna-Chakra – den Punkt zwischen den Augenbrauen – richten und so ein paar Minuten verweilen.

  3. Vor dem Zu-Bett-Gehen noch paar Minuten auf die Yoga Matte gehen und eine kurze Abfolge von Hatha-Asanas praktizieren: Savasana, Sirsasana, Halasana, Matsyasana und Paschimottasana. 


In meinen Yoga-Stunde zum Thema Überlastung und Erschöpfung setze ich gerne folgende Asanas ein:

  • Tadasana (die Bergstellung). Meine Hinweise: Stehe aufrecht und gerade für einige bewusste Atemzüge in der Bergstellung. Lasse den Körper sich wieder entspannen.

  • Garbhasana (die Stellung des Kindes). Meine Einleitung: Komme in den Vierfüßlerstand, senke nun Dein Gesäß zu den Fersen ab und beuge den Oberkörper nach vorne. Die Stirn berührt den Boden vor Deinen Knien und die Arme liegen neben dem Rumpf, die Handflächen sind nach oben geöffnet. Entspanne in dieser Stellung des Kindes für einige Atemzüge. Fühle in Dich hinein und nimm die Ruhe in Dir wahr. In diese Ruhe kannst Du Dich immer wieder zurückziehen und so Abstand zum Alltag gewinnen.

  • Adho Mukha Svanasana (nach unten schauender Hund). Meine Hinweise: Komme in den Vierfüßlerstand. Die Hände sind gespreizt und in Schulterbreite auf dem Boden aufgesetzt, die Füße sind hüftbreit. Strecke nun die Beine durch, gebe das Gesäß nach oben und strecke den Rücken lang. Der Kopf ist jetzt zwischen den Armen, der Nacken entspannt. Die Fersen sinken sanft Richtung Boden.

  • Bhujangasana (die Kobra). Meine Hinweise: Komme von der Bauchentspannungslage in die Kobra. Bringe die Hände unter die Schultern, Ellenbogen dicht am Körper. Zehen streben nach hinten, Füße berühren sich. Bringe leichte Spannung auf Bauch, Gesäß und Beine und hebe mit der nächsten Einatmung Kopf und Oberkörper vom Boden. Blicke geradeaus oder auf den Boden vor Dir. Entspanne in der erreichten Haltung. 

  • Ardha Matsyendrasana (der Drehsitz). Meine Hinweise: Komme aus dem Fersensitz in den Drehsitz, in dem Du mit Deinem Gesäß rechts von Deinen Füßen rutschst. Stelle den rechten Fuß neben das linke Knie und umfasse mit der linken Hand das rechte Knie, so dass die linke Hand auf dem rechten Oberschenkel liegt. Strecke mit der nächsten Einatmung den rechten Arm lang über den Kopf. Mit der Ausatmung drehe Dich mit dem Oberkörper nach rechts und stelle den ausgestreckten rechten Arm hinter Dir auf Höhe Deiner Wirbelsäule auf. Der Blick hinter den geschlossenen Augen geht über die rechte Schulter. Achte auf eine aufrechte Körperhaltung und entspanne so für einige tiefe Atemzüge. Dann drehe Dich zur Mitte zurück und übe den Drehsitz auf der linken Seite genauso.

Der Drehsitz ist ein gutes Beispiel, wie man durch eine Übertragung der Übung die Aufmerksamkeit auf seine Lebensprobleme lenken kann, indem ich z.B. sage: Du sitzt nun ganz aufrecht und kannst Dich einmal umschauen, was Dich in Deinem Leben umgibt. Was davon gehört wirklich zu Dir und bereichert Dich? Was ist eigentlich schon vorbei und Du kannst Dich wieder davon trennen? So brauchst Du nur noch den Dingen Kraft und Energie zu geben, die wirklich wichtig sind.

48 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Σχόλια


bottom of page